m die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhunderts war ein großes
Interesse an Mythologie und Archäologie entstanden und man forschte
wie besessen und deutete alles was alt und geheimnisvoll war.
So entstand auch die Geschichte des untergegangen pazifischen
Inselreiches Mu, das nach Ansicht einiger Mystiker der damaligen Zeit
die Mutterstadt von Atlantis war und das alte Europa und Amerika
kolonialisiert hat.
Der Auslöser der unglaublichen Geschichte von Mu war Augustus Le
Plongeon, Sohn eines französischen Marineoffiziers. Er forschte
jahrelang auf Yucatan in Mexiko über die alten Maya und kam zu der
Annahme das die Maya ein außergewöhnliches Volk waren das
Hellsichtigkeit und „magische Spiegel“ einsetzte um in die Zukunft zu
schauen. Des Weiteren behauptete er das die Maya prähistorische
Seevölker und Zivilisationsgründer waren die den Pazifik überquerten
und bis nach Persien und Ägypten vordrangen. Le Plongeon verglich die
Architektur, die Religionen und die Sonnenkulte der Zivilisationen um
seiner These ein festes Fundament zu schaffen.
Seine
Forschungen basieren zum Teil auf dem Codex Troano, eines von drei
erhaltenen schriftlichen Werken auf Rindenbastpapier auf denen die
Maya ihr Wissen niederschrieben – Die Spanier der Kolonialzeit
vernichteten alle Schriftstücke der Maya mit der Begründung es sei
Teufelswerk.
Auszug aus dem Codex Troano – Die Übersetzungen sind unsicher da
erst ein Drittel der Mayaschrift entschlüsselt ist:
Im sechsten
Jahr Kann und im elften Muluc, Im Monat Zac, ereigneten sich
furchtbare Erdbeben, die ohne Unterbrechungen bis zum dreizehnten
Chuen andauerten. Das Land der Hügel und des Lehms, „das Land von
Mu“ wurde geopfert. Nachdem es Zweimal in die Höhe gehoben wurde,
verschwand es plötzlich im Laufe der Nacht, während vulkanische
Kräfte andauernd das Bassin erschütterten. Abgeschnitten wie es
war, hob und senkte sich das Land dadurch mehrere Male und an
unterschiedlichen Stellen. Schließlich brach die Oberfläche auf,
und die zehn Länder wurden in Stücke gerissen. Unfähig, der
seismischen Gewalt zu widerstehen, versanken sie mit ihren
Vierundsechzig Millionen Bewohnern, achttausendundsechzig Jahre
vor der Niederschrift dieses Buches. |
Diese Übersetzung hat mich angespornt im platonischen Dialog nach
Vergleichen zu suchen. Obwohl ich kein großer Verfechter von Mu bin
fand ich folgendes heraus:
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1. Atlantis hatte
10 Königreiche, so schreibt es Plato, in Mu wurden bei der
Katastrophe die zehn Länder in Stücke gerissen. |
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2. Atlantis
verschwand im Laufe eines schrecklichen Tages und einer
schrecklichen Nacht, Mu verschwand nach einigen Erdbeben im Laufe
einer Nacht. |
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3. Beim Untergang
von Mu gab es gewaltige Erdbeben, beim Untergang von Atlantis gab
es gewaltige Erdeben und Überschwemmungen. |
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4. Mu wurde
geopfert, Atlantis wurde ebenfalls „geopfert“ damit die Menschen
sich zu einer besseren Lebensart gezwungen sehen |
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5. Atlantis
versank vor 11600 Jahren, Mu versank – wenn der Codex Troano im
15. Jhd. n.Chr. angefertigt wurde – vor 10400 Jahren. |
enn die Geschichte von Mu (oder wie es heißen mag) der Wahrheit
entspricht, müsste rein logisch eine riesige Insel vor ungefähr 11000
Jahren untergegangen sein. Es stellt sich nur die Frage war das
Mysteriöse Inselreich im Atlantik oder im Pazifik, denn mit der
Geographie der Insel halten sich die Maya bedeckt.
Aber bedenkt man die Lage der der Halbinsel Yucatan, dem Machtzentrum
der Mayas, so könnte man vermuten das die Insel unmittelbar in Ihrer
Nähe untergegangen sein müsste, nämlich in der Karibik oder im
Atlantik und somit würden die hochgebildeten Mayas Platos Ausführungen
untermauern.
Die Zahlenangaben in den Manuskript muss man wahrscheinlich als „echt
hinnehmen“ denn die Mayas waren perfekte Mathematiker die sogar die
Arithmetik (Zahlenordnung mit Nullwerten) kannten, des Weiteren hatten
die Maya einen ausgeklügelten Kalender der bis ins Jahr 3113 v.Chr.
zurückreichte.
Dennoch bleiben wie bei Atlantis die gleichen offenen Fragen:
Woher oder von Wen hatten die Maya die
Geschichte der Katastrophe und wie überdauerte sie achttausend Jahre
im Gedächtnis der Maya.
Gab es überhaupt eine Katastrophe und wurde diese mündlich über die
Generationen weitererzählt und entstanden dadurch Fehler in Jahres-
und Zahlenangaben.
Ich empfehle ich Ihnen folgende Bücher zu dieser Thematik:
Maurice M. Cotterell „Die ersten
Götter“ 1997 |